Zähringer Städte Rheinfelden

Rheinfelden

Stadtansicht Rheinfelden
Foto: Tourismus Rheinfelden

Die kleine Stadt mit den großen Erinnerungen

Rheinfeldens Zähringer-Geschichte

Im damals zum Königreich Burgund gehörenden Rheinfelden liess sich wahrscheinlich am Anfang des 11. Jahrhunderts eine burgundische Hochadelsfamilie nieder, sich sich später "de Rinvelden" nannte. Unter Pfalzgrad Kuno, Grossvater von Rudolf von Rheinfelden, errichteten die Rheinfelder einen befestigten Wohnsitz und mit der Wohnsitznahme der Grafen begann der Aufstieg Rheinfeldens.

Für Rheinfelden und die Zähringer ist die um 1065 geborene Agnes von Rheinfelden eine bedeutende Persönlichkeit. Als Tochter des deutschen (Gegen-)Königs Rudolf von Rheinfelden und Prinzessin heiratete Agnes 1079 einen Verbündeten ihres Vaters - Markgraf Berthold II. aus Weilheim an der Teck. Als Agnes' Bruder und Erbe des Hauses Rheinfelden stirbt, erbte Agnes umfangreiche Ländereien und vereinte diese mit dem Besitz ihres Mannes. Unter anderem gründete sie das Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald, was einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Region Freiburg im Breisgau darstellte. Die Familie wächst und ihr Gatte wird 1092 Herzog von Schwaben und 1098 von Zähringen. Agnes wird somit Herzogin von Zähringen und ihre Nachkommen (Kinder und Enkel) trugen maßgeblich zur Gründung von Städten wie Bern, Fribourg, Thun und Murten bei. Ihr Sohn Bertold III. baute um 1130 Rheinfelden zur Stadt aus. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde eine Rheinbrücke errichtet und Rheinfelden war für die Zähringer ein strategisch wichtiges Bindeglied zwischen ihren Besitztümern nördlich und südlich des Rheins. Agnes von Rheinfelden (gestorben 1111 und begraben in St. Peter) darf deshalb guten Gewissens als Stammmutter der ganzen Zähringerfamilie und all ihrer Errungenschaften bezeichnet werden.

Nach dem Aussterben der Zähringer 1218 wurde Rheinfelden 1225 freie Reichsstadt. 1330 kam die Stadt an die Habsburger und blieb, abgesehen von kurzen Unterbrüchen, fast ein halbes Jahrtausend und bis in die Zeit um 1800 österreichisch. Nach einer längeren Blütezeit erlebte Rheinfelden die Schrecken des Dreissigjährigen Krieges (1618 – 1648) Kriege. Noch heute sind etliche Sagen und Bräuche im Umlauf, welche an diese schlimme Zeit erinnern. Im 18. Jahrhundert, unter der Kaiserin Maria Theresia, erholte sich Rheinfelden wieder und erblühte in neuem Glanz. 1802 behauptete sich Rheinfelden für ein Jahr als Hauptstadt des kurzlebigen Kantons Fricktal, der bereits 1803 dem von Napoleon geschaffenen Kanton Aargau und somit der Schweiz zugeteilt wurde. Bereits 1803 schloss sich Rheinfelden aber dem Kanton Aargau und somit den Eidgenossen an.

Rheinfelden: Tradition und Moderne

Rheinfelden – die älteste Zähringerstadt der Schweiz – hat diesen Titel wirklich verdient. Oder kennen Sie viele Städte, in denen sich freskenverzierte Fassaden, mittelalterliche Torbogen und Türme in einem autofreien Stadtkern betrachten lassen? Die unzähligen Sehenswürdigkeiten der Altstadt lassen auf eine reiche und spannende Vergangenheit schliessen: Zähringer, Habsburger, Eidgenossen– alle haben ihre kleineren und grösseren Spuren hinterliessen. Dem aufmerksamen Besucher werden auch heute noch viele Kuriositäten auffallen. Da wäre zum Beispiel die Sage vom tapferen Schneider, der Rheinfelden während dem 30-Jährigen Krieg von den Schweden befreite. Oder die Turmuhr, die jeweils sieben Minuten zu früh schlägt oder diverse Habsburger- und Österreicher-Wappen.

Mit der Entdeckung der Salzlager 1844 und der Gründung von Salinen kam für Rheinfelden ein neuer Aufschwung. Es dauerte nicht lange, bis die Sole zu Badezwecken verwendet wurde. Dank seiner Solebäder stieg Rheinfelden zu einem international bekannten Badekurort. Noch heute kommen viele Leute zur Rehabilitation und zum Entspannen, was Rheinfelden zu einem renommierten Kur- und Wellnessort macht. Auf dem Boden der Gemeinde stehen zwei grosse Laufwasserkraftwerke, die den Rhein als Energiequelle nutzen. Das Wasserkraftwerk Rheinfelden wurde 1898 in Betrieb genommen. Es schrieb Geschichte, denn hier wurde erstmals in grosstechnischem Massstab Drehstrom (Dreiphasenwechselstrom) mit einer Frequenz von 50 Hz erzeugt – dieser ist heute fast weltweit Standard. Das Kraftwerk Rheinfelden steht so ganz am Anfang der Entwicklung des heutigen europäischen Stromverbundnetzes. 1876 wurde das Unternehmen Feldschlösschen gegründet, welches sich heute die grösste Brauerei der Schweiz nennen darf und immer noch in Rheinfelden beheimatet ist.

Rheinfelden heute

Rheinfelden ist mit rund 13‘700 Einwohnern Regionalzentrum des unteren Fricktals, liegt zwischen den Städten Basel und Zürich und hat eine sehr gute Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur. Die älteste Stadt des Kantons Aargau hat auch dank der intakten und barocken Altstadt viel Charme und bietet vieles für die Bevölkerung wie auch für Besuchende. Mit der badischen Schwesterstadt verbindet Rheinfelden nicht nur die Brücke über den Rhein, sondern eine langjährig gelebte grenzüberschreitende Partnerschaft wie u.a. einen gemeinsamen Busbetrieb, ein Kultur- und Stadtmagazin oder gemeinsam organisierte Veranstaltungen.

Rheinfelden als Energiestadt Gold verpflichtet sich, Modern und Alt bestmöglich zu kombinieren. Der 2016 verliehene Wakkerpreis zeugt davon. Direkt am Rhein gelegen, bietet die Zähringerstadt eine bunte Palette an kulturellen, sportlichen, gesellschaftlichen und touristischen Ereignissen. Das Tourismus-Büro bietet verschiedene Erlebnisse und Führungen in den Bereichen Bier, Salz und Geschichte an. Das attraktive „Städtli“ mit rund 80 Gewerbe- und Gastronomiebetrieben wird durch verschiedene Märkte zusätzlich belebt.

Rheinfelden bietet für jeden Geschmack etwas und begrüsst Sie herzlich.

Erlebnisse in Rheinfelden zum Zähringerwesen

  • Historisches Rathaus mit Barockfassade und Zähringerwappentisch im Innenhof
  • Zähringerplatz in der Altstadt mit im Boden eingelassenem Zähringer-Wappen
  • Insel Burgstell, wo früher die zähringische Burg stand. Heute als idyllische Parkanlage mit Statue von Agnes von Rheinfelden (Tochter Rudolfs von Rheinfelden) und mit Blick auf den Rhein und die Altstadt
  • Szenische Schauspiel- und Stadtführungen wie "Rudolf von Rheinfelden" oder "Agnes von Rheinfelden"
  • Weitere Stadtführungen wie die "Klassische Altstadtführung" und "Auf den Spuren der Habsburger"
  • Fricktaler Museum, welches u.a. den Beginn der Zähringerherrschaft in Rheinfelden beleuchtet; inkl. eines Gipsabdrucks der Grabplatte von König Rudolf von Rheinfelden, welcher im Dom zu Merseburg beerdigt ist.

Weiterführende Informationen unter www.tourismus-rheinfelden.ch

Wiederkehrende Veranstaltungen

  • Grenzüberschreitende Fasnacht – Februar
    Das bunte Treiben überrascht jedes Jahr wieder mit einem neuen Sujet und lockt damit Gross und Klein auf die Strassen von Rheinfelden (Schweiz und Deutschland) und an den grenzüberschreitenden Umzug.
  • Mittelalter- und Fantasy-Fest – Juni
    In der historischen Altstadt gibt es an einem Wochenende alles zu sehen, zu schmecken und zu erleben, was Jung und Alt mit Mittelalter und Fantasy verbindet.
  • Klassik Open Air – August
    Auf der Insel Burgstell, mitten im Rhein, geniessen Sie eine Klassikveranstaltung von höchster Qualität mit einzigartiger Stimmung und musikalischen Höhepunkten.
  • Adventsauftakt / Weihnachtsfunkeln – November
    Es entsteht eine magische Atmosphäre in der Altstadt, wenn die Stadtmusik festliche Klänge ertönen lässt, der Sechsspänner der Brauerei Feldschlösschen das Weihnachtsbier bringt und die Lichter der Weihnachtsbeleuchtung um 17.30 Uhr eingeschaltet werden.
  • Sebastianibrunnensingen – Dezember
    In mittelalterlicher Dunkelheit schreiten am 24. und am 31. Dezember – seit 1541 – zwölf schwarz gekleidete Herren von Brunnen zu Brunnen und singen das Weihnachts- und Neujahrslied.
  • Grenzüberschreitende Silvesterfeier und Neujahrsempfang – Dezember/Januar
    Neben einer gemeinsamen Silvesterfeier auf der verbindenden Rheinbrücke organisieren die beiden Rheinfelden einen Neujahrsempfang anfangs Januar, um das neue Jahr gemeinsam einzuläuten.